„Einfach Fürth sein“ – Fotostory mit Kai Drliczek
Seine Familie hat Tradition – in ganz Süddeutschland und vor allem in Fürth. Kai Drliczek arbeitet nun in siebter Generation als Schausteller, wofür er sich nach seinem Studium am Kleeblatt Campus Fürth ganz bewusst entschieden hat. Wir haben den Reisenden, wie man sich unter Schaustellern nennt, begleitet und ihm die eine oder andere Anekdote entlockt.
Ihr seid ja viel in Deutschland unterwegs. Wie würdest du jemanden überzeugen, einmal nach Fürth zu kommen?
Die Michaelis-Kirchweih ist unter uns Schaustellern schon ein richtiges Highlight. Der Mix aus traditionellem Volksfest und Marktständen mitten in der Innenstadt – das ist wirklich was Besonderes. Außerhalb der Kirchweih ist die Spielvereinigung ein absoluter Pluspunkt. Selten sieht man noch Profifußballer mit so viel Tradition, die auf solch eine Geschichte zurückblicken können und auch schon Deutscher Meister waren.


Was war denn dein schönstes Erlebnis auf der Michaelis-Kirchweih?
Einmal sind die Fürther Horidos mit 500 Mann vor einem Heimspiel über die Kärwa gezogen. Das war definitiv ein Gänsehautmoment. Ich stand im Geschäft und wusste erst gar nicht, was los ist. Erst habe ich ein oder zwei Trikots gesehen und dann wurden all die Fürth-Hymnen angestimmt. Es wurden immer mehr! Das vergesse ich so schnell sicher nicht.

Ihr habt ja eine Orgel, die seit 100 Jahren im Familienbesitz ist. Was hat es damit auf sich?
1920 haben wir sie zum ersten Holzriesenrad dazu gekauft. Früher war das die Musikanlage zu den Fahrgeschäften. In den 70er Jahren wurde sie dann generalüberholt und heute steht sie traditionell immer bei der Fürther Kärwa mit am Riesenrad – in der Nähe des Kettenfliegers „Volare“, den wir seit einem Jahr betreiben und natürlich auch wieder nach Fürth bringen.
Kai, du hast ja am Kleeblatt Campus hier in Fürth studiert. Hat das Schaustellergewerbe was mit dem Sport gemeinsam?
Nach meinem Abitur war es noch nicht sicher, ob ich in das Familiengewerbe mit einsteige. Meine Familie fand es wichtig, dass ich auch etwas anderes kennenlerne und mich ganz frei entscheide. Also habe ich das Studium am Kleeblatt Campus begonnen. Den BWL-Anteil meines Studiums konnte ich gleich auf den Familienbetrieb beziehen – und habe mich letztlich dafür entschieden, im Schaustellergewerbe zu bleiben.
Wenn du einen Wunsch an die Stadt Fürth äußern könntest, welcher wäre das?
Ich wünsche mir, dass ich noch lange Teil der Fürther Michaelis-Kirchweih sein darf – genau wie schon die Generationen davor.
